An dieser Stelle möchte ich Euch gerne einmal ausführlicher darlegen, wie das eigentlich mit meiner Tourplanung läuft. Mein Team und mich erreichen immer wieder Anfragen von Euch, warum ich nicht auch mal in dieser oder jener Stadt auftrete oder ob mit weiteren Konzerten in einer bestimmten Region zu rechnen sei, bzw. ob denn noch bis Ende des Jahres weitere Termine in meinem Tourplan hinzukommen und wann da oder dort der Vorverkauf beginnt.
Grundsätzlich: es gibt keine Region oder Stadt, um die ich absichtlich einen Bogen mache. Ich bin zwar viel und gern unterwegs, aber es ist einfach so, dass ich nicht jedes Jahr in jeder Stadt oder Region präsent sein kann.
Der Vorverkauf beginnt in der Regel mit Veröffentlichung des Termins. Manchmal veröffentlichen wir Konzerttermine, für die es noch keine Karten gibt, so früh wie möglich, damit Ihr Bescheid wisst, wann und wo ich auftrete, auch wenn ein Kartenkauf noch nicht möglich ist.
Meine Tourplanung, also das Booking & Routing, unterscheidet sich von der Tourgestaltung, die Ihr zum Beispiel von Reinhard Mey kennt. Im letzten Jahr gab Reinhard 60 Konzerte am Stück, sprich, er war zwei Monate durchgehend ohne Pause mit seinem neuen Album auf Tournee. Der Vorverkauf startete ein Jahr im Voraus für alle Termine gleichzeitig.
Dass dieses Verfahren, was für die Fans natürlich eine tolle Übersicht und Klarheit hat, für mich schwieriger umzusetzen ist, liegt daran, dass ich das ganze Jahr unterwegs bin, mit Ausnahme meiner Sommerpause. Ich spiele nicht am Stück nur ein Programm. Ich möchte alle meine Programme so lange spielen, wie es mir Freude bereitet und nicht nur eine Saison, sondern gegebenenfalls zwei, drei Jahre. Diese Entscheidung führt dazu, dass ich meist drei oder vier Programme parallel spiele. Dadurch läuft mein Booking auch das ganze Jahr über und ist nicht, wie bei Reinhard, mit der Veröffentlichung der Tourtermine abgeschlossen.
So findet Ihr aktuell in meinem Tourplan mein Solo-Theater König Ödipus, das Orchesterprogramm Swingende Notwendigkeit und mein aktuelles Klavierkabarett Was, wenn doch? Jedes dieser Programme hat ganz unterschiedliche Ansprüche an die Tourplanung zum Beispiel in Bezug auf die Raumgröße. König Ödipus spiele ich eigentlich überwiegend in richtigen Theatern, da heißt es aber oft, sich an den Spielplänen der Häuser orientieren zu müssen; Swingende Notwendigkeit passt nur auf große Bühnen, meistens Hallen, immerhin braucht ein ganzes Orchester Platz. Mein Klavierkabarett wiederum liegt von den Ansprüchen dazwischen und ist flexibler, was die Auftrittsorte angeht.
Betrachten wir zum Beispiel Swingende Notwendigkeit unter dem Aspekt Koordination, so ist bei einem Projekt dieser Größe klar: die Tour sollte in einem zusammenhängendem Block erfolgen, also 10-12 Auftritte am Stück, da so viele Menschen vom Tourveranstalter und seiner Crew, über das Orchester, bis hin zu den Technikern mit ihrem enormen Material zusammenfinden müssen.
Im Gegensatz dazu bin ich als Alleinunterhalter am Flügel viel flexibler buchbar und so gibt es immer wieder Tourblöcke, die ich in unserer Zweijahresplanung prinzipiell zum Buchen von Klavierkabarettkonzerten freigebe, an denen aber noch kein passender Ort gefunden ist. Sobald ein Ort fest gebucht ist, taucht er im Tourplan auf.
Schöne Grüße, Euer Bodo