Mail von Joscha, 15, Autistin, bitte dennoch lesen!

LIEBER Bodo:

Ernst? Was sonst. Also Lachen und Weinen in einem. - Ich höre Dein Lied zum Hambacher Wald. So wahr, also lustig und traurig. Am Ende schlage ich ein Kreuz. Auch wenn mir das schwerfällt, mental und rein motorisch. Nenn es Anbetung und Erlösung. Wieder all in one.

Deine Texte und die Musik: kaum auszuhalten, so gut wie sie sind. Man möchte die Welt verändern.

Du tust Dir nicht gut, wenn Du unbedingt Lachen erzeugen willst. Behaupte ich. Die Welt ist nicht mehr lustig. Humor ist Überlebensstrategie. Aber Appell zur Rettung gelingt besser, wenn klar wird, wie eng es wird. Klimawandel und Ablasshandel. Das ist so Scheiße nah an der Realität, dass man nicht mehr darüber stehen kann, nicht mal, wenn man den normalen Wahnsinn unserer Politik bespöttelt.

Tut mir leid, dass ich Dir das schreiben muss. Schiebs auf meinen Asperger. Es muss mir egal sein.

Verehrung!
Joscha

Heute Abend waren wir im Thalia Theater. Ödipus, Antigone, vor allem aber Kreon kamen uns so nah wie nie. Die künstlerische Verbindung aus Text und Musik, Darstellung und Rollenwandel, Moral und Lebensfreude, altgriechischen Sagen und heutiger Tagespolitik hat uns beeindruckt, berührt und begeistert. Bodo Wartke und Melanie Haupt erlebten wir zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne - und sind noch immer beseelt von diesem wunderbaren Theaterabend! Danke, dass Ihr für uns spielt!

Hej,
meine Tochter hat gestern Abitur gefeiert - sie haben einen Gottesdienst gestaltet und darin Gottesbilder in Frage gestellt und neue gesucht. Am Ende haben sie das Video "nicht in meinem Namen" gezeigt. In mehrerlei Hinsicht mutig, auch stimmungstechnisch. Ganz am Ende nehme ich ein Programmheft mit, in das sie kleine Tütchen mit Blumensamen befestigt hatten, Stichwort: Wachsen lassen und Lebensraum schaffen.

Da habe ich überlegt, ob es für das Lied nicht auch eine positive Strophe geben kann? Vielleicht zum Schluss. Vielleicht mit dem Reim "Samen"?
Beste Grüße
Peter Tillmann

Nach der gestrigen Aufführung von "Was, wenn doch?" im Thalia Theater in Hamburg möchte ich gerne einmal ein großes Dankeschön für Bodo da lassen.

Bereits seit meiner Jugend bereiten mir seine Stücke sehr viel Freude. Das es so viele Jahre gedauert hat ihn endlich Live zu sehen bedaure ich seit gestern Abend umso mehr, aber so kam ich zusammen mit meiner Frau in den Genuss - wir waren begeistert. Es war ein grandioser Abend und der viele Applaus war mehr als verdient. Zusammen mit Melanie hat Bodo die Zeit einfach weggehext, live gewinnt alles noch einmal eine stärkere Dynamik und Intensität. Von den vielen tollen Stücken wird uns besonders "Nicht in meinem Namen" und der nicht enden wollende Applaus danach lange in Erinnerung bleiben.

Das war bestimmt nicht unser letzter Besuch in Bodos Wohnzimmer, wir freuen uns schon aufs Wiedersehen.